Im Gespräch: Lucas Beimel
Consultant und Mitglied im Katastrophenschutz
Consultant und Mitglied im Katastrophenschutz
Lucas Beimel ist CRM-Consultant in der Business-Unit für Non-Profit-Organisationen. Spannenderweise engagiert er sich gleichzeitig ehrenamtlich im Katastrophenschutz bei den Maltesern. Wie er zum Katastrophenschutz gekommen ist, seine Erfahrungen bisher und warum die Ambit Group für ihn der ideale Arbeitgeber ist, lest ihr jetzt im Interview.
Das Gespräch führte Silvy McGuinness für die Ambit Group.
Februar 2025
Ich engagiere mich ehrenamtlich, weil ich gerne Teil einer eingeschworenen Truppe bin, die anderen Menschen helfen will. Ausserdem macht mir die Gemeinschaft einfach Spass, und ich schätze die vielfältigen Lernmöglichkeiten im Ehrenamt – sei es fachlich oder zwischenmenschlich. Gerade war ich bspw. wieder auf einer zweitägigen Weiterbildung in Dortmund. Im Ehrenamt lernt man nicht nur fachliche Komponenten, sondern auch Teamwork und alles, was es an zwischenmenschlichen Fähigkeiten so gibt. Ich empfinde alle meine Erfahrungen bisher als wertvoll und die Kontakte zu anderen Ehrenamtlichen immer sehr angenehm.
Ich bin bei den Maltesern in Brakel im Katastrophenschutz als Einsatzsanitäter tätig. Das ist eine interne Ausbildung von uns, die sich inhaltlich stark am Niveau eines Rettungshelfers orientiert. Das ist sozusagen die erste Stufe im Rettungsdienst – nur eben intern ausgebildet und ohne eine staatliche Prüfung.
Als Einsatzsanitäter kümmere ich mich um die Erstversorgung bei Sanitätsdiensten und decke einen breiten Aufgabenbereich ab – von Geräteaufbau bis hin zur Versorgung von Verletzten. Im Katastrophenfall arbeiten wir auch mit anderen Organisationen zusammen, um Menschen zu evakuieren oder den Transport von Verletzten zu übernehmen. Unser Einsatzbereich ist vielfältig. Wir üben regelmäßig, um gut auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Der Katastrophenschutz ist immer ein Zusammenschluss verschiedener Hilfsorganisationen. Zum Beispiel haben wir im Frühsommer das Konzept „BHP50“ organisationsübergreifend für die Fussball-Europameisterschaft geübt, bei der wir mit unserer Einheit Zelte aufbauen und bis zu 50 Verletzte pro Stunde versorgen können. Im Ernstfall arbeiten alle Organisationen gemeinsam, um effektiv zu helfen. Das ist eine spannende und erfüllende Aufgabe.
Man kennt mit der Zeit einige Gesichter. Gerade bei Großveranstaltungen sind auch Teilnehmer aus anderen Organisationen dabei. Dieses Jahr haben wir beispielsweise den Sanitätsdienst beim Annentag unterstützt (Anmerk. der Redaktion: grosse Kirmes in Brakel) – obwohl dieser Sanitätsdienst vom Deutschen Roten Kreuz organisiert wurde.
Es ist jedes Mal eine Herausforderung für eine Organisation, eine grosse Mannschaft für einen Event und einen Ort zu mobilisieren. Dabei spielt die tatsächliche Verfügbarkeit der Freiwilligen eine wichtige Rolle. Wenn bei der eigenen Organisation nicht genug Personen verfügbar sind, dann fragt man eben auch bei Nachbarstädten oder anderen Organisationen an.
Es sind freiwillige Einsätze von ehrenamtlichen Mitarbeitenden, die haben eben manchmal einfach keine Zeit für einen Einsatz.
Ich bin durch meine Schule zum Ehrenamt gekommen. Der Schulsanitätsdienst wurde über die Malteser organisiert, und so habe ich als Schulsanitäter begonnen. Später bin ich zu den Maltesern gewechselt und habe dort Fortbildungen absolviert. Wegen meines Studiums habe ich jetzt 3 Jahre lang eine Pause eingelegt und bin jetzt seit Anfang des Jahres wieder aktiv.
Im Katastrophenschutz arbeiten verschiedene Organisationen zusammen. Während bspw. das THW eher für technische Unterstützung, Bergung und Rettung zuständig ist, kümmern wir uns als Malteser um die Versorgung von Betroffenen und den Transport von Verletzten.
Das Alter der Ehrenamtlichen ist unterschiedlich. Es gibt viele, die früh damit anfangen, aber es gibt auch Späteinsteiger.
In meiner Heimatregion gab es viele Malteser-Schulsanitätsdienste. Da wurden dann immer wieder Wettkämpfe zwischen den Schulen veranstaltet, bei denen sich Schulsanitäter in verschiedenen Fallbeispielen messen konnten. Ambitionierte Schüler haben immer gerne mitgemacht!
Für den Katastrophenschutz kann ich das mal für unsere Einheit am Beispiel der Fussball-EM erklären. Wir treffen uns zunächst bei der “Heim-Organisation“, klärt die Rollen und fährt dann zum Bereitstellungsraum.
Dort koordinieren sich alle Organisationen, tauschen gegebenenfalls Personal aus und legen die Fahrzeugreihenfolge fest. Wir sind dann vor Ort einsatzbereit und können das Spiel auf unseren mobilen Geräten verfolgen.
Bei der EM sind wir für den Katastrophenschutz verantwortlich. Wir sind abseits in Bereitschaft, um schnell vor Ort zu sein, falls wir benötigt werden. Die Organisationen vor Ort übernehmen die Versorgung im Stadion.
Wir sind von Höxter nach Dortmund und Gelsenkirchen gefahren. Erst am Tag der Abfahrt haben wir aus Sicherheitsgründen erfahren, wo genau wir eingesetzt werden. Die Sicherheitsmassnahmen waren sehr streng und jeder von uns war erleichtert, dass unsere Hilfe nicht benötigt wurde.
Ja, (lacht) man kann das eben nicht planen. Das ist das Problem. Bei der Fussball-Europameisterschaft war das natürlich anders. Dass das Grossereignis ansteht, das wussten wir schon lang. Eine Übung kann man zu solchen Events dann planen. Im Ernstfall sieht das allerdings anders aus. So ein Einsatz ist unvorhersehbar. Da weiss ich dann weder, wann genau der Einsatz ist noch, wann ich wieder komme. Bei einem solchen Einsatz heisst es dann, wenn der Melder geht, dann sollte ich los. Da kann ich dann nur noch ne kurze Nachricht schreiben und losfahren.
Bei der Arbeit kann ich mich zum Glück auf meine Kollegen verlassen. Da weiss ich genau, dass die das wuppen. Auch bei unseren Kunden im NPO-Umfeld bin ich mir sicher, dass diese für ehrenamtliche Einsätze Verständnis haben. Das ist auf alle Fälle hilfreich, Kunden aus diesem Bereich zu haben.
Ich konnte das Thema kurz mit Thomas (Anm. der Redaktion: Thomas Lewandowski, Head of BU NPO & Education) besprechen. Er hat sich dann um den Rest gekümmert, um meine Freistellung für die EM zu regeln. Das ist ein absoluter Glücksfall, ehrenamtlich tätig zu sein und gleichzeitig für eine Firma zu arbeiten, die NPOs unterstützt! Auch meine Kunden kennen ja das Thema und schätzen meinen Einsatz in solchen Fällen. Die Ambit Group hat von Anfang an Verständnis für meine Ambition gezeigt, im Katastrophenschutz zu arbeiten, und auch dafür, dass ich im Ernstfall spontan weg wäre.
Die Ambit Group kam direkt auf mich zu. Auf meinem LinkedIn-Profil steht ja auch mein Ehrenamt und dann hatte ich ja noch den passenden beruflichen Hintergrund. Nach einem Gespräch mit Thomas passte alles perfekt. Eine Firma, die für Hilfsorganisationen und NPOs arbeitet? Das klang einfach großartig.
Es ist der perfekte Match für mich, und ich bin immer noch sehr glücklich über diese Entscheidung. Unser Team ist einfach großartig. Obwohl wir über verschiedene Orte verteilt sind, treffen wir uns täglich für unser Daily. Unsere Team Weeks sind immer besondere Highlights, wenn wir uns persönlich treffen.
Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden zu aktuellen Technologiethemen und spannenden Projekten im Umfeld der digitalen Transformation.
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