Mit Customer Insight das daten- und prozessgetriebene Fundraising komplett neu denken!
Ein Blogbeitrag von Christian Schipp und Thomas Lewandowski, Ambit Group
Oktober 2023
Ein Blogbeitrag von Christian Schipp und Thomas Lewandowski, Ambit Group
Oktober 2023
Aktuell wird im Bereich Fundraising viel über das Thema Customer Data Plattform (CDP) gesprochen. Im Kontext von Fundraising nennen wir das CDP einfach frech um und betiteln es als Donor Data Plattform (DDP).
Was ist denn ein CDP und welche Schwerpunkte gibt es?
ChatGPT-4 gibt dazu folgende Antwort: Eine Customer Data Plattform (CDP) ist eine Software, die dazu dient, Kundeninformationen aus verschiedenen Quellen zu sammeln, zu organisieren und auf einer einheitlichen Plattform zusammenzuführen. Dadurch entsteht ein 360-Grad-Blick auf die Kunden, welcher Unternehmen ermöglicht, Marketingaktivitäten zu personalisieren und effektiver zu gestalten.
Christian Schipp, CBDO Ambit Group
Wir sehen im Markt, dass es teilweise Missverständnisse zwischen CDP und Data Warehouse gibt. Hier besteht eine enorme Gefahr von kostspieligen Fehlentscheidungen.
Der Unterschied erklärt ChatGTP4 wie folgt: Sowohl Customer Data Platform (CDP) als auch Data Warehouse sind beide Technologien zur Datenspeicherung und -verwaltung, aber sie haben unterschiedliche Ziele, Funktionen und Einsatzbereiche. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen den beiden:
CDP: Ein CDP ist darauf ausgelegt, Kundendaten aus verschiedenen Quellen in Echtzeit zu sammeln, zu vereinheitlichen und bereitzustellen. Das Hauptziel ist es, ein kohärentes und aktualisiertes Profil jedes Kunden zu erstellen und zu pflegen, das für Marketing- und Vertriebsaktivitäten genutzt werden kann.
Data Warehouse: Ein Data Warehouse ist eine große, zentralisierte Datenbank, die dazu dient, Daten aus verschiedenen Geschäftssystemen zu sammeln, zu speichern und zu organisieren. Es ist für komplexe Abfragen und Analysen optimiert und nicht spezifisch auf Kundendaten ausgerichtet.
CDP: Oft in Echtzeit oder nahezu in Echtzeit. CDPs sind darauf ausgelegt, ständig aktualisierte Kundendaten bereitzustellen.
Data Warehouse: Datenaktualisierung kann batch-orientiert und periodisch sein (z.B. täglich, wöchentlich).
CDP: In der Regel benutzerfreundlicher und für Marketer zugänglich, mit Funktionen, die eine schnelle Segmentierung und Aktivierung von Kundendaten ermöglichen.
Data Warehouse: Oft technischer und erfordert spezielle Kenntnisse für Datenabfragen und -analysen.
CDP: Konzentriert sich hauptsächlich auf kundenorientierte Datenquellen wie CRM-Systeme, Webtracking-Tools, E-Mail-Marketing-Plattformen und andere Marketing-Tools.
Data Warehouse: Kann Daten aus einer Vielzahl von Geschäftssystemen, einschließlich Finanzen, Betrieb und HR, sowie Marketing und Vertrieb integrieren.
CDP: In der Regel flach und kundenorientiert, konzentriert sich auf die Erstellung eines einzelnen Kundenprofils.
Data Warehouse: Hierarchische und komplexe Datenstrukturen, die für komplexe Analysen und Berichterstattung optimiert sind.
CDP: Optimiert für den Zugriff und die Aktivierung von Kundendaten in Echtzeit.
Data Warehouse: Optimiert für das Speichern großer Datenmengen und die Durchführung komplexer Analysen.
Zusammengefasst kann man sagen, dass ein CDP in erster Linie darauf ausgelegt ist, Marketers eine vollständige und aktuelle Ansicht ihrer Kunden zu bieten, während ein Data Warehouse als zentrales Repository für Unternehmensdaten dient und für komplexe Analysen und Berichterstattung optimiert ist.
Es gibt viele Anbieter von unabhängigen CDP-Lösungen. Das bedeutet, dass über Schnittstellen diverse Systeme (CRM, Marketing-Automation, ERP, Web, Apps, E-Commerce, Zahlungsprovider, Social Media etc.) mit dem CDP verbunden werden müssen. Das ist zwar technisch möglich, doch unglaublich teuer im initialen Aufwand und noch viel aufwendiger in den laufenden Kosten (Unterhalt, Updates, Anpassungen usw.). Zudem ist über diesen Weg das Ziel von richtigem Real-time Marketing nicht zu erreichen. Schnittstellen haben nie diese Kadenz im Datentransfer. Zudem sprechen wir im CDP nicht nur von einer Datenquelle, sondern von diversen Datenquellen, welche in Kombination genutzt werden. Da sind die Probleme nur schon konzeptionell gegeben.
Wir reden nicht nur von transaktionalen Daten, sondern es geht um viel mehr! Im Fundraising der Zukunft möchten Fundraiser:innen auch demografische Daten, Verhaltensdaten, Segmentierungs- und Profilierungsinformationen inkl. die gesamte Kommunikationshistorie nutzen können. Wenn ich dafür Schnittstellen benötige, wird das Vorhaben den Kosten/Nutzen-Moment verpassen.
Darum hat Microsoft auf der Plattform für Geschäftsapplikationen vor wenigen Jahren den Schritt zum CDP gewagt und die Applikation «Dynamics 365 Customer Insight» gelauncht. Die Vision war und ist, dass der Anwender ohne technische Skills und ohne dem mühseligen Aufbau eines Datawarehouses, direkt mit No-/Low Code / Drag & Drop mit den Daten arbeiten kann. Microsoft hat dafür alle notwendigen Grundlagen erarbeitet und baut diese stetig aus.
So können über das Common Data Model und den Dataverse über 400 Konnektoren genutzt werden, um Datenquellen direkt zu verbinden. Viele Anbieter von Lösungen bieten heute vorgefertigte Integrationen für die Plattform an. Dies reduziert die Kosten und Risiken enorm.
Im CDP können die Fundraiser:innen nun die Daten nach Belieben modellieren. Das bedeutet, dass verschiedenste Daten miteinander verknüpft und in Beziehung gestellt und angereichert werden können. Auch das Vereinheitlichen von Daten ist direkt im CDP möglich.
Ein weiteres Element ist, dass Daten besser verstanden und interpretiert werden können. Und dazu nutzt das Customer Insight direkt die Möglichkeiten der KI und Machine Learning (AI/ML). Diese werden den Blick auf die Daten stark verändern und ermöglichen ganz neue Segmentierungsmöglichkeiten.
Mit den vorhandenen Instrumenten können Vorhersagen (Predict) generiert werden. Dazu werden bereits vorhandene Algorithmen verwendet, oder eigene Berechnungen genutzt. Zudem ist der direkte Zugang zur Analytics Plattform von Microsoft Fabric gewährleistet und lässt auf Ebene der Datenvisualisierung bis hin zur Advanced Analytic alle Wünsche erfüllen. https://www.microsoft.com/de-ch/microsoft-fabric
Wäre das CDP auf sich allein gestellt, wäre nun Schluss. Doch durch die Integration auf der Microsoft Plattform, kann nun die gesamte Funktionalität des CDP operationalisiert werden. Die im CDP erarbeiteten Segmente werden den Fundraiser:innen direkt zur Verfügung gestellt und fliessen nahtlos in die Kampagnen mit ein. Die ermittelten KPI werden in den Geschäftsapplikationen sichtbar gemacht und es können einzigartige Ansichten zum und über den Donor erstellt werden.
Ein KPI könnte z.B. eine Churn-Rate sein. Die Daten ermitteln aufgrund diverser Parameter, ob die Gefahr besteht, einen wichtigen Spender zu verlieren. Dies wird aber nicht nur statistisch ermittelt, sondern fliesst prozessual direkt in die Arbeit des Fundraisings mit ein. Es wird z.B. automatisiert ein Task (eine Aufgabe) erstellt, um die Situation zu klären und allfällige Probleme zu lösen.
Mit dem CDP kann zudem die Datenqualität erhöht und überwacht werden. Das CDP erzeugt einen Data Quality Report, welcher mir einen direkten Einblick in den Zustand meiner Daten gibt und die Fundraiser:innen unterstützt, die Datenqualität laufend zu verbessern.
Weitere Infos zu Customer Insight:
https://dynamics.microsoft.com/de-ch/ai/customer-insights/
https://learn.microsoft.com/de-de/dynamics365/customer-insights/data/
Bis hierher haben wir uns im Kontext von klassischem CDP bewegt. Microsoft nennt es neu «Dynamics 365 Customer Insight Data».
Per 1. September 2023 hat Microsoft das bisherige Dynamics 365 Marketing, die nativ integrierte Marketing- und Event Management Lösung, neu in «Dynamics 365 Customer Insight Journey» umbenannt.
Das ist aber nicht nur ein kleines Renaming, sondern ein fundamentaler Schritt hin zur datengetriebenen, real-time Marketing Automation. Dass die Marketing Automation ein Teil des Customer Insight, und so Teil des CDPs wird, ist nichts als Konsequenz. Damit kann auch die Kommunikation über alle Kanäle neu gedacht und umgesetzt werden.
Die gesamte Suite ist zurzeit im Wechsel vom klassischen Outbound-Konzept hin zu Real-time. Alle Funktionalitäten werden schrittweise abgelöst und der Funktionsumfang drastisch erweitert. Dazu kommt die native Integration von Dynamics 365 Copilot. Der Copilot ist ein Out-of-the-Box KI-Assistent, welcher die Fundraiser:innen dabei unterstützt ihre Arbeit noch effizienter zu erledigen. So kann als Beispiel ein Segment in natürlicher Sprache beschrieben werden (ich möchte alle Spender aus dem Kanton Zürich, nur Männer, Sprache Deutsch, mind. Spendenvolumen CHF 1'000 in den letzten 24 Monaten...) und die KI generiert dazu den Low-Code und erstellt automatisiert das benötigte Segment in der Marketing Automation. Weitere Funktionen sind die Bilderkennung und Texterzeugung sowie deren Interpretation. Viele weitere Funktionen sind in der Pipeline und werden uns in den nächsten Monaten begeistern!
https://youtu.be/A2iJ38yrww8?si=FHSbbuE1AsoTUW4i
Mehr Infos zu Dynamics 365 Customer Insight Journey:
https://learn.microsoft.com/de-de/dynamics365/customer-insights/journeys/
Diese Woche hat der führende Analyst Gartner® Microsoft als Leader für Marketing Automation genannt:
https://cloudblogs.microsoft.com/dynamics365/bdm/2023/09/25/microsoft-is-named-a-leader-in-2023-gartner-magic-quadrant-for-b2b-marketing-automation-platform/
Sind wir ehrlich - Microsoft war bis vor wenigen Jahren im Bereich Marketing komplett unbekannt. Ausser ein paar Marketinglisten gab es von Microsoft selbst keine nutzbaren Lösungen. Mit dem Launch von Dynamics 365 Marketing im Jahr 2018 wurde der dritte Versuch einer eigenen Marketing Automation gestartet. Die ersten 2-3 Jahre waren etwas buggy und mit doch beschränktem Funktionsumfang. Doch im Jahr 2021 haben wir mit unseren Experten (Ambit Group) entschieden fortan mit Microsoft Dynamics 365 Marketing zu arbeiten. Wir waren uns von da an sicher, dass wir die meisten Anforderungen der Kunden sicher erfüllen können. Allein die gelieferten Innovationen in den letzten zwei Jahren, insbesondere mit dem Schritt in Richtung RTM, katapultiert Microsoft im Bereich Marketing in eine noch nie dagewesene Ära. Sie bieten heute eine der zukunftsweisendsten Lösungen im Markt an.
Das Ambit NPO-Team, seit 01.01.2023 unter der Leitung von Thomas Lewandowski, hat in den letzten 4 Jahren auf der Microsoft Plattform für Geschäftsapplikationen eine neue und einzigartige Fundraising Foundation für den DACH-Raum aufgebaut und bereits bei ersten namhaften Kunden erfolgreich implementiert.
Das Ziel der Ambit Group war und ist es, Organisationen aus der alten Welt (On Premise, Legacy-Systeme) zu befreien und sie schrittweise und verdaubar auf die cloudbasierte Microsoft-Plattform zu bringen. Mit Experten aus dem NPO-/Fundraising-Bereich und bei Kunden haben wir uns intensiv mit den Prozessen und Datenmodellen für die Themenbereiche Contact Management, Campaign Management, Donor Management, Donation Accounting, Dispatch Prozesse, Master Data Management uvm. beschäftigt und mit den Standardboardmitteln zukunftsweisend gelöst.
Hier symbolisch der Konzept der Lösung:
Ganz bewusst bieten wir kein «Fundraising-Produkt» an, sondern wir arbeiten mit sogenannten Templates. Die Templates für ganz viele Teilelemente des Fundraisings lassen sich modular nach Bedarf zusammensetzen. Diese werden auch kontinuierlich weiterentwickelt und unterhalten. Der Template-Ansatz hilft den Organisationen viel schneller Lösungen zu implementieren und trotzdem ihren individuellen Prozess und Spezifika abbilden zu können. Wir nennen das «Solution by Design». Da wir uns am «Standard» von Microsoft (No-/Low-/Pro-Code) orientieren, können wir und die Kunden jederzeit ohne Einschränkung von der Microsoft-Innovationskraft profitieren und sind technisch nicht mehr abhängig.
Thomas Lewandowski, Head of Business Unit NPO & Education, Ambit Group
Eine Besonderheit der Ambit-Lösung ist, dass die Finanz- und die Marketing-Prozesse (z.B. Kampagnen) direkt miteinander kombiniert werden. Und hier kommen wir zum Aspekt des Real-time Fundraisings. Viele Lösungen, die aktuell im Markt verfügbar sind, oder auch moderne Systeme, welche die Marketing Automation, das CRM und die Finanzperspektive getrennt haben, sind viel zu langsam, reaktiv und die Aufwände, die Daten zu kombinieren, sind viel zu gross. Dazu kommen die enormen Kosten für allfällige Integrationen (Schnittstellen).
In der Ambit Fundraising Fundation nutzen wir «Microsoft Dynamics 365 Finance» in Kombination mit «Dynamics 365 Customer Insight Journey». Erfolgt eine Zahlungstransaktion, unabhängig über welchen Kanal (wir haben zusammen mit RaiseNow die gesamten Online-Zahlungsmöglichkeiten integriert), fliesst diese in Echtzeit in die Kampagne mit ein. Die Journeys werden so designt, dass je nach Betrag (oder anderen Parametern) die Journey angepasst wird. In Kombination mit den Möglichkeiten der Personalisierung, Nutzung von Bildern, Texten und Videos können so ganz neue und erfolgreiche Kampagnen implementiert werden. Der manuelle Aufwand wird signifikant reduziert und die Automatisierung über alle Prozessschritte vorangetrieben.
Ein Referenzvideo zum umgesetzten Projekt mit einem unserer geschätzten Pionierkunden - Helvetas
Die Integration hat auf verschiedensten Ebenen Vorteile. Diese sind:
Die von uns entwickelten Templates werden individuell je nach Umfang lizenziert.
Alle Lösungen beruhen auf dem Konzept der Microsoft Cloud for Nonprofit. Dieses wird von dem global agierenden TSI-Team (Tech for Social Impact) betreut und weiterentwickelt. Ambit Group ist ein gemanagter TSI-Partner und arbeitet eng mit den NPO-Experten von Microsoft zusammen.
Als offizieller Microsoft Partner sind wir direkter Lizenzgeber (Tier-1) und beraten unsere Kunden über die gesamte Lizenzierung der Microsoft Plattform. Spezifisch für akkreditierte NPO gewährt Microsoft Rabatte auf Cloud-Lizenzen (bis zu 70%). Zudem können wir je nach Ausgangslage auch Fundings für spezifische Workshops beantragen.
https://www.microsoft.com/en-us/nonprofits/partners?rtc=1&activetab=pivot1:primaryr5
https://ambit-group.com/branchen/warum-npos-auf-microsoft-setzen-sollten
Bleiben Sie mit uns auf dem Laufenden zu aktuellen Technologiethemen und spannenden Projekten im Umfeld der digitalen Transformation.
christian.schipp@!ambit-group.com
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