Unsere Markenbotschafterin Mujinga Kambundji im Gespräch.
Schnellste Sprinterin der Schweiz

Mujinga Kambundji
Geboren: 17. Juni 1992 in Bern
Schweizer Rekordhalterin über 60 m / 100 m / 200 m / 4 x 100 m
Die Erfolge
- Hallenweltmeisterin 2022 (60 m)
- Europameisterin 2024 (200 m), 2022 (200 m)
- Europameisterin 2022 (100 m)
- 5./8. Platz bei den Weltmeisterschaften in Eugene 2022 (100 m / 200 m)
- 6. Platz bei den Olympischen Spielen in Paris 2024 (100 m)
- 6./7. Platz bei den Olympischen Spielen in Tokio 2021 (100 m / 200 m)
- Bronze bei den Weltmeisterschaften in Doha 2019 (200 m)
Sie ist Weltmeisterin in der Halle über 60 Meter, gewann die Silbermedaille über 100 Meter bei den Europameisterschaften und ist zweifache Europameisterin im 200-Meter-Sprint: Mujinga Kambundji läuft konstant auf Weltklasseniveau. Wie hat sie angefangen, wer hat sie inspiriert und was bedeutet ihr die Zusammenarbeit mit der Ambit Group?
In diesem Interview spricht sie über ihre sportliche Entwicklung, Rückschläge und das ständige Überschreiten von Grenzen.
Hallo Mujinga, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für unser Interview. Als erstes interessiert uns, wie hat denn eigentlich alles angefangen. Wie bist du zur Leichtathletik gekommen?
Zur Leichtathletik gekommen bin ich als ich sieben Jahre alt war. In der Schule habe ich eine Einladung zu einem Rennen erhalten: so eine Art Visana-Sprint. Mein damaliger Lehrer fand, ich solle mich doch zum Rennen anmelden. Das war so der Einstieg für mich.
Mit neun Jahren habe ich dann angefangen, regelmässig zu trainieren. Bis ich so 14/15 war, habe ich eigentlich alles gemacht im Mehrkampf. Danach habe ich mich aufs Sprinten spezialisiert, weil es meine Lieblingsdisziplin war.
Welches sind deine grössten Vorbilder im Sport gewesen und warum?
Ganz früher war Mireille Donders mein Idol. Da ich Leichtathletik nie im Fernsehen geschaut hatte, habe ich vor allem in der Schweiz meine Vorbilder gesucht. Mireille war damals auch in den Disziplinen 60 / 100 und 200m Sprint sehr erfolgreich (Anmerkung: unter anderem 8fache Schweizer Meisterin).
Später, als ich die internationale Leichtathletik verfolgen konnte, war vor allem Alyson Felix ein Vorbild. Ich fand und finde sie immer noch zutiefst beeindruckend mit allem, was sie beim Sprinten und in ihrem Leben erreicht hat.
Ja, und noch später ist ausserhalb der Leichtathletik-Familie Roger Federer hinzugekommen. Er ist für mich ein grosses Vorbild. Roger Federer hat im Sport und neben dem Sport einfach eine inspirierende Persönlichkeit.
Ich finde es interessant, Fragen zu stellen, die sich auf Perspektiven aus der Vergangenheit und der Zukunft konzentrieren. Beginnen wir also mit einigen ungewöhnlichen Fragen. Was würdest du deinem 8-jährigen ich gern mitteilen? Worauf wäre dein 60-jähriges ich besonders stolz?
(lacht) Lustige Frage. Ich glaub, den grössten Tipp, den ich meinem achtjährigen ich geben würde, wäre: «Mujinga, mach das, was für dich stimmt. Mach einfach einfach weiter – das kommt gut!»
Im Rückblick würde ich wahrscheinlich besonders stolz sein auf, klar, meine ganzen Medaillen und Erfolge – und ich hoffe sehr, dass da noch ganz viel mehr kommt. Auf alle Fälle wäre ich auf meinen Weg stolz. Dass ich, seitdem ich sieben bin, einfach immer weiter gemacht habe. Dass ich aus meinem Hobby einen Beruf hab machen können. Dass die Leichtathletik so gross geworden ist – auch dank meiner Unterstützung. Dass Leichtathleten heute Profisportler werden können – ohne parallel einen Beruf ausüben zu müssen.
Als ich jünger war, war Leichtathletik nicht die Sportart, in der Athleten Profis hätten werden können. Früher hiess es auch immer: «Das kannst du nicht als Beruf machen, davon kannst du nicht leben.»
Heute ist das überhaupt kein Problem mehr. Wir gehören in der Schweiz in der Leichtathletik mittlerweile zur Weltspitze. Darauf bin ich extrem stolz.
Als ich angefangen habe, hatte ich keine grossen Erwartungen. Das einzige, was ich gemacht hatte, ist, dass ich mir keine Limite, keine Grenzen gesetzt habe. Ich habe einfach immer weiter gemacht und bin sehr stolz auf das, was ich bisher alles herausholen konnte. Mal schauen, was noch alles kommt! (lacht)
Wie sah deine Vorbereitung auf Paris aus?
Ich mache eigentlich immer das Gleiche in der Wettkampf-Vorbereitung und auch die Vorbereitung für Paris lief entsprechend ähnlich. Ich bin seit 2015 Profisportlerin und konzentriere mich seitdem voll auf den Sport. Das Training hat seitdem in meinem Leben immer Priorität.
Bei mir sieht eine typische Woche in etwa so aus: Von 5-6 Trainings mache ich 2 x Krafttraining, 1 x Sprinttraining in Zürich mit anderen Sprintern, 1 x Beschleunigungstraining, 1 x «Ausdauer». Ausdauer steht hier in ganz grossen Anführungszeichen, denn das Training geht eher in Richtung Intervall-Läufe. Beim Samstagstraining geht es ums Laktat, um lange Läufe mit kurzen Pausen – für mich das ganz strenge Training. (lacht)

Welchen Stellenwert hat für dich mentales Training?
Ich gehöre zu den Athleten, die kaum Mentaltraining nutzen. In meiner Karriere habe ich das Gefühl, das ich immer abliefern konnte und kann ohne mir gross Gedanken machen zu müssen. Ich habe erst nach Corona 2021 damit angefangen, als mir eine Kollegin eine Sportpsychologin empfohlen hat. Da ging es mir eher darum, mich ausserhalb des Sports unterstützt zu wissen. Nicht unbedingt als Mentaltraining für die Wettkämpfe. Bei mir passiert Vieles auch unbewusst. Da versuche ich dann, um das Training herum, alles mehr zu optimieren. Ich mache das, damit ich nebenher weniger Energie benötige, mehr Luft habe, weniger Stress und mehr Zeit habe, mich zu erholen.
Wie beeinflusst mentaler Stress deine Leistung?
Stress beeinflusst meine Leistung sehr stark, vor allem, wenn es auf die Wettkämpfe zugeht. Ich bin dann in dem Modus: «Am Limit vor den Wettkämpfen trainieren. Immer voll bei der Sache. Immer sehr konzentriert und fokussiert sein.» Habe ich Stress während der Wettkämpfe, dann bin ich auch gestresst. Da arbeite ich dann mit der Sportpsychologin. Ganz vermeiden kann man es aber nicht.
Was denkst du: Wie wichtig ist der mentale Aspekt des Trainings? Wie viel Prozent deines Trainings sind mental?
Sehr viel ist mental im Training. Bei jeder Wiederholung muss ich 100% fokussiert sein und alles geben. Das ist das, was ich merke: Wenn es auf die Saison zugeht und die Trainings sehr intensiv sind und das Nervensystem belastet ist, wenn der Körper jedoch noch nicht mag. Da muss man sich dann mental durchkämpfen, damit man auf die 100% kommt.
Auch, wenn man K.O. ist. Technik-Training, Beschleunigung und Sprinttraining: Bei jeder Wiederholung wird immer versucht alles richtig zu machen. Es ist eine sehr intensive Sportart, die bei allem das Nervensystem stark belastet. Am Schluss braucht es natürlich auch den fitten Körper. Ich würde sagen, es 50% des Trainings sind mental, 50% körperliche Fitness.
Gibt es aus deiner Sicht Parallelen zum Arbeitsleben?
Als Profisportler arbeite ich wie eine selbständige Person. Man hat natürlich ein Team um sich herum. Am Schluss muss man schauen, dass alles funktioniert. Man trifft Entscheidungen und trägt auch die Verantwortung dafür. Wir arbeiten sehr zielorientiert. Mein Training muss einem Zweck dienen. Als Sportler ist man auch extrem sensibel auf Risiken. Das ist bei uns sehr wichtig, weil wir unser Verletzungsrisiko managen müssen.
Das Feedback unserer Mitarbeiter haben wir immer schwarz auf weiss anhand unserer Platzierungen. Wir sehen direkt, wie gut wir gearbeitet haben.
Wenn es mal nicht passt, bspw. bei einem schwachen Start in eine Saison, dann hat vielleicht ein Teil nicht funktioniert. Damit hat man direkt Feedback und muss nachjustieren.
Ich denke, da gibt es ganz viele Parallelen und noch viel mehr als ich genannt habe. Ich bin gespannt, was ich dann später mal mache. (lacht)



Wie kam es zu Ihrer Verbindung zur Ambit Group?
Das muss etwa 2014 gewesen sein, als die Ambit Group auf mich zukam. Schon beim ersten Treffen in Winterthur war klar, dass die Chemie stimmte. Beat und Thierry wollten mich als Gesicht der Marke Ambit Group. Da alles so unkompliziert und entspannt war, war mir klar, dass ich dabei sein würde. Auch weil ich die Leute bei der Ambit Group einfach mag und ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit (lacht).
Was ist das Besondere daran? Warum ist die Beziehung zur Ambit Group anders als zu anderen Sponsoren?
Das Besondere für mich ist, dass ich die Leute im Unternehmen sehr gut kenne. Alle sind sehr unkompliziert, wenn es darum geht, etwas gemeinsam zu organisieren.
Die Zusammenarbeit begann, als ich noch neben meinem Sport studierte. Im Rahmen meines Studiums musste ich eine Abschlussarbeit über ein Unternehmen schreiben. Das konnte ich bei der Ambit Group machen. Ich habe mich dann unter anderem mit Beat Sengstag und Thierry Walt zusammengesetzt und noch einmal verstanden, wie das Unternehmen organisiert ist. Dadurch habe ich nicht nur die Menschen hinter der Ambit Group besser kennengelernt, sondern auch einen direkten Einblick in das Geschäft gewonnen. Das ist im Laufe der Jahre einfach gewachsen und mit einem immer besseren Verständnis des Geschäfts. Das schätze ich sehr.

Kannst du uns sagen, mit welchem unserer Unternehmenswerte du dich am ehesten identifizierst? Ich weiss, dass ich die Frage schon einmal gestellt habe- manchmal verändern sich ja auch die Zeiten?
Ich kann mich mit allen identifizieren - am meisten mit der Zielstrebigkeit und Bodenständigkeit. Das sind die Werte, mit denen ich mich am meisten identifizieren kann. Sorry, da muss ich jetzt zwei nehmen (lacht). Wir arbeiten sehr zielstrebig auf die Wettkämpfe hin, beim Training und ausserhalb vom Training. Wir wissen, auf was wir hinarbeiten.
Bodenständigkeit ist extrem wichtig im Sport. Denn nur weil man einmal gut gelaufen ist, heisst das nicht automatisch, dass man beim nächsten Mal wieder so gut läuft. Was wir heute machen können, kann morgen wieder vorbei sein. Wir schätzen den Erfolg als etwas Besonderes. Da draussen sind noch sehr viele andere Talente, die ebenso hart arbeiten. Etwas zu gewinnen, ist nie eine Selbstverständlichkeit.
Aber auch die anderen Werte sind im Sport und für mich essentiell. Professionalität ist extrem wichtig, Zuverlässigkeit und Leidenschaft ebenfalls. Das braucht man, um den Sport auszuüben und dabei bleiben zu können. Die Reihenfolge der Wichtigkeit für mich wäre: Zielstrebigkeit, Bodenständigkeit, Leidenschaft, Professionalität. Aber auch die Zuverlässigkeit. Hier muss ich mich vor allem aufs Team verlassen können. Ich habe ein extrem grosses Team um mich herum, das mich dabei unterstützt so gut sein zu können.
Vielen Dank dir Mujinga für das interessante und ausführliche Interview. Wir freuen uns sehr auf deine nächsten Meilensteine und dich hoffentlich bald auch wieder persönlich zu treffen.
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Christian Schipp, Chief Business Development Officer
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