Unsere Markenbotschafterin Mujinga Kambundji im Gespräch.

Im Gespräch mit Mujinga.

Mujinga Kambundji ist seit vielen Jahren eng mit der Ambit Group verbunden – und das bereits seit knapp 10 Jahren. Auch 2024 ist wieder ein erfolgreiches Jahr für sie und für die Ambit Group bisher. Im Gespräch reden wir über ihre Anfänge, ihre bisherigen Erfolge und wie sie das alles erreicht hat.

Das Gespräch führte Silvy McGuinness.

September 2024

Unsere Markenbotschafterin Mujinga Kambundji im Gespräch.

Schnellste Sprinterin der Schweiz

  • Geboren: 17. Juni 1992 in Bern
  • Hallen-Weltmeisterin 2022 (60 Meter)
  • Europameisterin 2022 (200 Meter), 2024 (200m)
  • Vize-Europameisterin 2022 (100 Meter)
  • Schweizer Rekordhalterin über 60m / 100m / 200m / 4x100m
  • 5./8. Rang an der Weltmeisterschaft in Eugene 2022 (100m/200m)
  • 6./7. Rang an den Olympischen Spielen in Tokyo 2021 (100m / 200m)
  • Bronze an der Weltmeisterschaft in Doha 2019 (200m)

Sie ist Hallen-Weltmeisterin über 60 Meter, ersprintet sich die Silbermedaille über 100 Meter bei der EM und ist zweifache Europameisterin im Sprint über 200 Meter: Mujinga Kambundji läuft konstant auf Weltklasse-Niveau. Wie sahen ihre Anfänge aus, von wem hat sie sich inspirieren lassen und was bedeutet ihr die Zusammenarbeit mit der Ambit Group.

Im Interview spricht sie über ihre sportliche Entwicklung, Rückschläge und das kontinuierliche Verschieben von Grenzen. 

Hallo Mujinga, vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst für unser Interview. Als erstes interessiert uns natürlich, wie alles angefangen hat: Wie bist du zur Leichtathletik gekommen?

Zur Leichtathletik bin ich mit so sieben Jahren gekommen. Da habe ich in der Schule eine Einladung zu einem Rennen erhalten, so eine Art "Visana-Sprint". Ja, und mein damaliger Lehrer meinte, ich solle mich unbedingt anmelden. Das war so der Einstieg für mich. Mit neun Jahren habe ich dann angefangen, regelmässig zu trainieren. Bis ich so 14/15 war, habe ich eigentlich alles gemacht - im Mehrkampf. Erst dann habe ich mich aufs Sprinten spezialisiert, weil es meine Lieblingsdisziplin war.

Hast du Vorbilder gehabt, an denen du dich orientiert hast? Welches sind deine grössten Vorbilder im Sport gewesen und warum?

Ganz früher war Mireille Donders mein Idol. Da ich Leichtathletik nie im Fernsehen geschaut hatte, habe ich vor allem in der Schweiz meine Vorbilder gesucht. Mireille war damals auch in den Disziplinen 60 / 100 und 200 m Sprint sehr erfolgreich (Anmerkung der Redaktion: unter anderem 8-fache Schweizer Meisterin).

Dann später, als ich die internationale Leichtathletik mitverfolgen konnte, war vor allem Allyson Felix ein Vorbild. Ich fand und finde sie immer noch zutiefst beeindruckend, mit allem, was sie im Sport und in ihrem Leben insgesamt erreicht hat. Ausserhalb der Leichtathletik-Familie ist Roger Federer für mich ein grosses Vorbild. Er ist für mich einfach im Sport und ausserhalb vom Sport eine unglaublich inspirierende Persönlichkeit.

Ich finde Fragen interessant, die sich auf die Perspektive aus der Vergangenheit und aus der Zukunft beziehen. Daher kommen jetzt etwas ungewöhnliche Fragen. Wenn du mit deinem 8-Jährigen Ich reden könntest, was würdest du ihr gern mitteilen? Und – worauf wäre dein 60-jähriges Ich besonders stolz? 

(lacht) Lustige Frage. Ich glaube, den grössten Tipp, den ich meinem achtjährigen Ich geben würde, wäre: «Mujinga, mach das, was für dich stimmt.» (denkt nochmal nach) Ja, das ist es. Ich würde sagen: «Mach einfach weiter – das kommt gut!» 

Im Rückblick wäre ich wahrscheinlich besonders stolz auf, klar, meine ganzen Medaillen und Erfolge – und ich hoffe sehr, dass da noch ganz viel mehr kommt. Auf alle Fälle wäre ich auf meinen Weg stolz. Dass ich, seitdem ich sieben bin, einfach immer weiter gemacht habe. Dass ich aus meinem Hobby einen Beruf hab machen können. Dass die Leichtathletik in der Schweiz so gross geworden ist – auch dank meiner Unterstützung. Dass Leichtathleten heute Profisportler werden können – ohne parallel einen Beruf ausüben zu müssen.

Als ich jünger war, war Leichtathletik nicht die Sportart, in der Athleten Profis wurden. Früher hiess es immer: «Das kannst du nicht als Beruf ausüben; davon kannst du nicht leben.»
Heute ist das überhaupt kein Problem mehr. Wir gehören in der Schweiz in der Leichtathletik mittlerweile zur Weltspitze. Darauf bin ich extrem stolz.

Als ich mit dem Sport angefangen habe, hatte ich keine grossen Erwartungen. Das Einzige, das ich gemacht hatte, war, dass ich mir keine Limite, keine Grenzen gesetzt habe. Ich habe einfach immer weiter gemacht und bin sehr stolz auf das, was ich bisher alles herausholen konnte. Mal schauen, was noch alles kommt! (lacht)

Wie sah die Vorbereitung für Paris aus?

Ich mache eigentlich immer das Gleiche in der Wettkampf-Vorbereitung und auch die Vorbereitung für Paris lief entsprechend ähnlich. Ich bin seit 2015 Profisportlerin und konzentriere mich seitdem voll auf den Sport. Das Training hat seitdem in meinem Leben immer Priorität.

Eine typische Woche sieht bei mir in etwa so aus: Von 5-6 Trainings mache ich 2 x Krafttraining, 1 x Sprinttraining in Zürich mit anderen Sprintern, 1 x Beschleunigungstraining, 1 x «Ausdauer». Ausdauer steht hier in ganz grossen Anführungszeichen, denn das Training geht eher in Richtung Intervall-Läufe. Beim Samstagstraining geht es dann ums Laktat, um lange Läufe mit kurzen Pausen – für mich das ganz strube Training. (lacht)

Welchen Stellenwert hat für dich mentales Training?

Ich gehöre zu den Athleten, die kaum Mentaltraining nutzen. In meiner Karriere habe ich das Gefühl, dass ich immer abliefern konnte und kann, ohne mir gross Gedanken machen zu müssen. Ich habe erst nach Corona 2021 damit angefangen, als mir eine Kollegin eine Sportpsychologin empfohlen hat. Da ging es mir dann eher darum, mich ausserhalb des Sports unterstützt zu wissen und nicht unbedingt um Mentaltraining für die Wettkämpfe. Bei mir passiert vieles auch unbewusst. Ich versuche dabei alles, um das Training herum zu optimieren. Das Ziel ist es, damit nebenher weniger Energie zu benötigen. Dass ich einfach mehr Luft, weniger Stress und mehr Zeit habe, mich zu erholen.

Beeinflusst mentaler Stress deine Leistung?

Stress beeinflusst meine Leistung sehr stark. Und das vor allem, wenn es auf die Wettkämpfe zugeht. Ich bin dann in dem Modus: Am Limit vor den Wettkämpfen trainieren. Immer voll bei der Sache. Immer sehr konzentriert und fokussiert. Habe ich Stress während der Wettkämpfe, dann bin ich auch gestresst. Das ist das, was ich dann mit der Sportpsychologin bearbeite. Ganz vermeiden kann man es aber nicht.

Was schätzt du: wie wichtig ist das Mentale im Training? Wie viel Prozent deines Trainings ist mental?

Sehr viel ist mental im Training. Bei jeder Wiederholung muss ich zu 100 Prozent fokussiert sein und alles geben. Das ist das, was ich merke: Wenn es auf die Saison zugeht und die Trainings sehr intensiv sind und das Nervensystem belastet ist, aber der Körper noch nicht mag. Da muss man sich dann mental durchkämpfen, damit man auf die 100 Prozent kommt. Auch, wenn man K.O. ist.

Technik-Training, Beschleunigung und Sprinttraining: Bei jeder Wiederholung versuche ich, alles korrekt auszuführen. Sprinten ist eine sehr intensive Sportart, die vor allem auch das Nervensystem stark beansprucht. Am Schluss braucht es natürlich auch den fitten Körper. Ich würde sagen, 50 Prozent des Trainings sind mental, 50 Prozent des Trainings geht es um die körperliche Fitness.

Gibt es aus deiner Sicht Parallelen zum Arbeitsleben?

Als Profisportlerin arbeite ich wie eine selbstständige Person mit einem Team um mich herum. Am Schluss muss ich einfach schauen, dass alles funktioniert.

Man trifft Entscheidungen und trägt dafür die Verantwortung. Wir arbeiten sehr zielorientiert: Mein Training muss einem Zweck dienen. Ausserdem bin ich als Sportlerin auch extrem sensibel gegenüber möglichen Risiken. Das ist im Sport unglaublich wichtig, da wir mit unseren Entscheidungen auch unsere Verletzungsrisiken managen. Meine Platzierungen liefern uns dabei auch immer glasklar Feedback darüber, wie wir gearbeitet haben. Wir sehen sofort, wie gut unsere Leistung war.

Wenn es mal nicht passt, bspw. bei einem schwachen Start in eine Saison, dann hat vielleicht ein Teil nicht funktioniert. Das Feedback nehmen wir und justieren dann entsprechend nach. Ich denke, da gibt es ganz viele Parallelen und noch viel mehr, als ich genannt habe. Ich bin gespannt, was ich dann später mal mache. (lacht)

Wie ist deine Verbindung zur Ambit Group entstanden?

Das muss so 2014 gewesen sein, als die Ambit Group auf mich zugekommen ist. Schon beim ersten Kennenlernen in Winterthur war klar: Die Chemie stimmt. Beat und Thierry wollten mich als Markengesicht für die Ambit Group gewinnen. Da alles so unkompliziert und entspannt abgelaufen ist, war auch klar - ja, das mache ich. Auch, weil ich die Leute bei der Ambit Group einfach mag und ich glaube, das beruht auf Gegenseitigkeit (lacht).

Was ist das Besondere daran? Warum ist die Bindung zur Ambit Group anders als zu anderen Sponsoren?

Das Besondere für mich ist, dass ich die Menschen im Unternehmen sehr gut kenne. Alle sind recht unkompliziert, wenn es darum geht, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen.
Die Zusammenarbeit startete ja, als ich neben dem Sport noch studiert habe. Im Rahmen des Studiums musste ich eine Arbeit über ein Unternehmen erstellen. Das konnte ich bei der Ambit Group umsetzen. Ich hatte mich dann unter anderem auch mit Beat Sengstag und Thierry Walt zusammengesetzt und ich dabei einmal mehr verstanden, wie das Unternehmen aufgebaut ist. Dadurch habe ich nicht nur die Leute hinter der Ambit Group besser kennengelernt, sondern habe direkt einen Einblick ins Business erhalten. Das ist einfach über die Jahre auch gewachsen und eben mit einem immer besseren Verständnis des Geschäfts. Das schätze ich sehr.

Kannst du uns sagen, mit welchem unserer Unternehmenswerte du dich am ehesten identifizierst? Ich weiss, dass ich die Frage schon einmal gestellt habe- manchmal verändern sich ja auch die Zeiten?

Ich kann mich mit allen identifizieren - am meisten mit der Zielstrebigkeit und Bodenständigkeit. Das sind die Werte, mit denen ich mich am meisten identifizieren kann. Sorry, da muss ich jetzt zwei nehmen (lacht).
Wir arbeiten sehr zielstrebig auf die Wettkämpfe hin, beim Training und ausserhalb vom Training. Wir wissen, auf was wir hinarbeiten.
Bodenständigkeit ist extrem wichtig im Sport. Denn nur weil man einmal gut gelaufen ist, heisst das nicht automatisch, dass man beim nächsten Mal wieder so gut läuft. Was wir heute machen können, kann morgen wieder vorbei sein. Wir schätzen den Erfolg als etwas Besonderes. Da draussen sind noch sehr viele andere Talente, die ebenso hart arbeiten. Etwas zu gewinnen, ist nie eine Selbstverständlichkeit.

Aber auch die anderen Werte sind im Sport und für mich essentiell. Professionalität ist extrem wichtig, Zuverlässigkeit und Leidenschaft sind wichtig. Das braucht man, um den Sport auszuüben und dabei bleiben zu können. Die Reihenfolge der Wichtigkeit für mich wären: Zielstrebigkeit, Bodenständigkeit, Leidenschaft, Professionalität. Aber auch die Zuverlässigkeit. Hier muss ich mich vor allem aufs Team verlassen können. Ich habe ein extrem grosses Team um mich rum, das mich dabei unterstützt so gut sein zu können.

Vielen Dank dir Mujinga für das interessante und ausführliche Interview. Wir freuen uns sehr auf deine nächsten Meilensteine und dich hoffentlich bald auch wieder persönlich zu treffen.

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Christian Schipp, Chief Business Development Officer

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